Die Grabtafel von Pfarrer Daniel Müller (1625-1696)

Hinten in der Kirche unter der Portlaube wurde 1957 die Sandstein-Grabtafel von Pfarrer Daniel Müller aufgestellt, welche sich früher im Chor am Boden befand, Pfarrer Müller wirkte von 1667-1696 in Sigriswil. Er erlebte den Brand des Pfarrhauses 1671, dem leider alle alten Chorgerichtsmanuale und Kirchenrödel zum Opfer fielen, und ergriff die Initiative zum Neubau der Kirche 1678/79. Aus seiner Hand besitzen wir noch die genaue Abrechnung über den Kirchenbau unter der Leitung von Abraham Dünz.

Auf seiner Grabplatte stehen die Worte: «Der Wohl Erw. und Wohlgel. Hr. Daniel Müller, Bürger zu Bern, gew. Predig. Gotts Worts zu Nidauw 6,5, zu Twann 9,25, allhier 28 Jahr der Erw. Nidauw und Thun Cammer, hernach Decan, ist gebohren den 13. Jan. 1625, gestorben auff den H. Ostertag 1696. Durch antrib dessen diss Gottshaus von Grund auff erbauwet worden.» In der Mitte unter dem Familienwappen lesen wir die Verse:

«Hier Ligt was Sterblich war,
Dort Lebt mein Seel in Freüden,
Bey der erwehlten Schaar,
Entfernt von Creütz und Leyden,
Mein Marterwoch ist hin,
Mein Jesus ist erstanden.
Der Todt ist dem ein gwin.
Der Lebt in Gottes handen.
So Lebt’ so glaubte ich,
So hab ich auch gelehret.
 Dessen erinn’re sich,
Wer ieh mein Wort gehöret.»

Und darunter die Zeichen: «H.M.VX.LIB.ET HAER.MOESTI.P.P.» Das bedeutet: «Hoc monumentum uxor liberi et haeredes moesti patri posue runt». Übersetzung: «Dieses Denkmal haben die Gattin, die Kinder und die trauernden Hinterbliebenen dem Vater gesetzt.»