Die Trauerfeier

Ein Tal im diffusen Licht der Sonne – geht die Sonne auf, erwacht ein neuer Tag, geht sie unter, wird es bald Nacht. Mit der hereinbrechenden Nacht ist es an der Zeit, das Tagwerk zu beenden. Beginnt ein Morgen, kann etwas Neues entstehen, eine neue Gelegenheit sich bieten, eine neue Zuversicht erwachsen.
Für die Betrachterin, den Betrachter ist dieses Bild ein Rätsel, denn es erlaubt keinen Rückschluss auf die Tageszeit. Wir wissen nicht, ob es einen Morgen oder Abend zeigt, ob Neuanfang oder Ende ist.
So geht es uns auch im Angesicht des Todes: Wir wissen nicht mit letzter Sicherheit, ob der Tod der endgültige Abschluss eines Lebens ist, nach dessen Ende nur noch Dunkelheit und Leere herrscht, oder ob der Tod der Anfang eines neuen, ewigen Lebens ist. Wir können einfach glauben.
Der Tod eines Menschen hat eine unerfassbare Dimension. Für den Sterbenden, die Sterbende ist es ein einmaliges und endgültiges Ereignis. Für die Hinterbliebenen ist es eine unnachvollziehbare Tragik, ein Verlust ungeahnter Tragweite. Was vor dem Tod eines Menschen noch möglich war, ist nach dem Tod nie mehr möglich. Alle Fragen, die während des Lebens nicht bearbeitet wurden, bleiben nach dem Tod für immer offen, unklärbar, unerklärlich. Die Endgültigkeit des Todes wühlt die Hinterbliebenen auf; mit dem Tod wird die Endlichkeit des menschlichen Lebens ein für alle Mal gnadenlos offenbar.

Die Trauerfeier - Raum für Erinnerungen

Die kirchliche Bestattung will den Hinterbliebenen, Verwandten, Freunden, Bekannten eines Menschen helfen, diesen endgültigen und unausweichlichen Abschied zu gestalten: Das Trauergespräch bietet Raum, die Lebensgeschichte eines Menschen zu erzählen. Die Bestattung auf dem Friedhof will den Anwesenden die Endgültigkeit des Abschieds vor Augen führen und ihnen helfen, diesen Moment rituell zu begehen. Die Abdankung in der Kirche kann in Musik und Wort den Hinterbliebenen Trost spenden und ein Fenster der Hoffnung auf das Leben hin öffnen. Im Abdankungsgottesdienst wird die Sprachlosigkeit in Anbetracht des Todes durchbrochen und zu benennen versucht, was unfassbar ist und bleibt. Die Predigt will das Leben des Verstorbenen, der Verstorbenen und alle Ereignisse rund um den Tod als Teil des Evangeliums Gottes fassbar machen und so die Bedeutung des einzelnen menschlichen Lebens ins Licht des göttlichen Heilsplans stellen.

Ablauf

Grundsätzlich sind verschiedene Varianten möglich, wie Bestattungen mit oder ohne Trauerfeier ablaufen können:

1. Erdbestattung mit anschliessender Trauerfeier in der Kirche: Besammlung um 11:00h oder 14:00h bei der Aufbahrungshalle, letzter Gang zum Grab, Abkündigung, Gebet, Beisetzung, Segenswort, Abschied am offenen Grab. Anschliessend Trauerfeier in der Kirche. Im Winterhalbjahr sind Erdbestattungen nur um 11:00h möglich.

2. Urnenbeisetzung im Urnenreihengrab mit anschliessender Trauerfeier in der Kirche: Besammlung um 11:00h oder 14:00h bei der Aufbahrungshalle, letzter Gang zum Grab, Abkündigung, Gebet, Beisetzung, Segenswort, Abschied am offenen Grab. Anschliessend Trauerfeier in der Kirche.

3. Trauerfeier in der Kirche, ohne vorgängige Beisetzung: Die Trauerfeier beginnt in diesem Fall wahlweise um 11:00 oder 14:00h und dauert ca. eine Stunde

4. Urnenbeisetzung im Reihen- oder Gemeinschaftsgrab: Zum Geläut um 15:00h wird die Urne beigesetzt, die Pfarrperson wird einen würdigen Rahmen am Grab gestalten. Dauer, ca. 20-30min.

Trauer- Nachsorge

Jeder Mensch verarbeitet die Trauer um einen geliebten Menschen anders. Deshalb kann einen die Trauer auch lange begleiten und in Einzelfällen bisweilen auch belasten. Gespräche können helfen, das Unakzeptable zu akzeptieren. Sehr gerne stehen Ihnen die Pfarrpersonen jeder Zeit für Gespräche zu Verfügung, den Kontakt finden Sie hier.